Wiedersehen mit Obama
Er hat mich gleich erkannt und mir einen scheuen anerkennenden Blick zugeworfen. Ich war der erste Gast im Jabri heute, im ersten Stock am selben Tisch gegenueber der Treppe. Sofort bekam ich die englische Speisekarte, aber nicht einmal ein Cola, weil das Fasten heut noch nicht beendet war. Bald nach mir stroemten Menschen ins Lokal, und alle wurden sofort bedient. Ich konnte ausfuehrlich beobachten, wie geschaeftig die Angestellten ueber Stiegen und zwischen Tischen eilten, waehrend ich eine halbe Stunde oder laenger mit dem Finger auf der Speisekarte den Blick eines Kellners einzufangen versuchte. Als Obama kam, gab es das Gewuenschte nicht mehr, aber ich sollte in den zweiten Stock kommen und mir selbst eine Speise aussuchen. Ich waehlte Huehnchen mit Mangold und gewuerztem Getreide, wahrlich Leckerbissen, die ich unbedingt zuhause zubereiten muss.
Ich hatte viel Zeit, das Durcheinander zu studieren, das mir schon beim ersten Besuch aufgefallen war. Dass die einen beim Kellner, die andern aber beim Buffett bestellten, beguenstigte sicherlich die Uebersicht nicht. Zwar wurde jede Bestellung auf einem Zettelchen festgehalten, aber wohl ohne Vermerk fuer den Tisch, an dem die Gaeste sassen. Auch schien die Zustaendigkeit der Kellner nicht festgelegt zu sein. So kam es vor, dass ein Gast bei der Kassa mit dem Teller erschien und eine falsch servierte Speise zurueckbrachte. Andererseits wurden Speisen dort aufgetuermt, fuer die sich der Adressat nicht ermitteln liess. Dass der groesste Kellner, der mir die Niedrigkeit des Plafonds erst bewusst machte, jedesmal, wenn er ernst mit einem grossen Tablett die Stiegen herabkam, mit sicherem Griff den Regler der Musikanlage lauterstellte, sodass der Koransaenger durchs Lokal plaerrte, und der nachfolgende Kellner genauso geuebt wieder zurueckdrehte, wird die Lage nur wenig beruhigt haben. Aber nichteinmal, als ein Bub sich in einem unbemerkten Moment heranpirschte und alle Regler der Anlage verdrehte, entkam irgendjemand ein Laecheln oder eine andere als eine gereizte Geste.
Ueberhaupt war kein froehlicher Mensch im Lokal, die Gaeste ernst und angespannt, die Angestellten unter grossem Druck. Die zarte junge Frau am Nebentisch blickte streng und gefasst unter ihren schmalen, spitzen Augenbrauen, das schmale Gesicht scharf umrandet vom weissglaenzenden Kopftuch. Weder fuer den Mann noch fuer das Toechterchen hatte sie ein Laecheln, auch wenn sie es bei seinen Gehversuchen durchs Lokal verfolgen musste. Auch auf der Strasse, wo heute Freitag zumindest seit dem Nachmittag der gleiche geschaeftige Betrieb herrscht wie jeden Tag, herrscht grosse Anspannung. Irgendwie scheint man sich durch den Ramadan hindurchzuquaelen.
Ich hatte viel Zeit, das Durcheinander zu studieren, das mir schon beim ersten Besuch aufgefallen war. Dass die einen beim Kellner, die andern aber beim Buffett bestellten, beguenstigte sicherlich die Uebersicht nicht. Zwar wurde jede Bestellung auf einem Zettelchen festgehalten, aber wohl ohne Vermerk fuer den Tisch, an dem die Gaeste sassen. Auch schien die Zustaendigkeit der Kellner nicht festgelegt zu sein. So kam es vor, dass ein Gast bei der Kassa mit dem Teller erschien und eine falsch servierte Speise zurueckbrachte. Andererseits wurden Speisen dort aufgetuermt, fuer die sich der Adressat nicht ermitteln liess. Dass der groesste Kellner, der mir die Niedrigkeit des Plafonds erst bewusst machte, jedesmal, wenn er ernst mit einem grossen Tablett die Stiegen herabkam, mit sicherem Griff den Regler der Musikanlage lauterstellte, sodass der Koransaenger durchs Lokal plaerrte, und der nachfolgende Kellner genauso geuebt wieder zurueckdrehte, wird die Lage nur wenig beruhigt haben. Aber nichteinmal, als ein Bub sich in einem unbemerkten Moment heranpirschte und alle Regler der Anlage verdrehte, entkam irgendjemand ein Laecheln oder eine andere als eine gereizte Geste.
Ueberhaupt war kein froehlicher Mensch im Lokal, die Gaeste ernst und angespannt, die Angestellten unter grossem Druck. Die zarte junge Frau am Nebentisch blickte streng und gefasst unter ihren schmalen, spitzen Augenbrauen, das schmale Gesicht scharf umrandet vom weissglaenzenden Kopftuch. Weder fuer den Mann noch fuer das Toechterchen hatte sie ein Laecheln, auch wenn sie es bei seinen Gehversuchen durchs Lokal verfolgen musste. Auch auf der Strasse, wo heute Freitag zumindest seit dem Nachmittag der gleiche geschaeftige Betrieb herrscht wie jeden Tag, herrscht grosse Anspannung. Irgendwie scheint man sich durch den Ramadan hindurchzuquaelen.
weichensteller - 27. Aug, 21:39